Wochenbett zu besonderen Zeiten
Diese Woche habe ich auf meinem Social Media Kanal rund um Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett ein Video veröffentlicht mit meinen Empfehlungen zur aktuellen Pandemie für Schwangere.
Daraufhin habe ich viele Reaktionen von Euch bekommen, welche Empfehlungen ich für das Wochenbett habe - und habe mich entschieden einen Artikel darüber zu verfassen.
Das Wochenbett ist neben der Schwangerschaft eine absolut besondere Zeit.
Besonders trifft es in meinen Augen am besten, denn nicht Jeder kann diese Zeit als durchwegs positiv oder magisch empfinden.
Das Wochenbett ist Eure Zeit zum Ankommen. Ankommen als Familie. Sich erst mal Kennenlernen und verstehen lernen.
In die Rolle als Mama oder Papa hineinwachsen (bzw Zweifachmama/-papa usw).
Und dann ist da neben dieser ganz eigenen Welt die Welt des Außen.
Die Familie, Freunde und Verwandten, die diesen wundervollen neuen Erdenbürger gern kennenlernen würden.
Was ja absolut nachvollziehbar ist - wer will nicht so ein herrlich duftendes, zuckersüßes kleines Wesen mal in seinen Armen halten dürfen?
Aber wisst ihr was?
Ich gehe jetzt einfach mal von mir aus. Ich hab im Wochenbett vieles gebraucht - aber sicherlich keinen Besuch, der mein Baby halten will. Weder beim ersten, noch beim zweiten Baby. Und zwar sicherlich die ersten 4 Wochen.
Ich bin da ganz pragmatisch:
Willkommen war, wer Essen (vor allem Süßes) mitgebracht hat und mich und mein Baby von weitem betrachtet hat.
Sonst niemand.
Einfach, weil wir als Familie zuerst UNS finden mussten, bevor wir die Außenwelt auch noch "ertragen" hätten.
Anders war es mit Einladungen: da musste ich weder davor noch danach aufräumen, da konnte ich mein Baby im Tragetuch mitnehmen und wurde bewirtet. Passt.
Was ich dir sagen will:
DU allein entscheidest, WANN der richtige Zeitpunkt ist und WEN du sehen magst.
Nur du, als Frau im Wochenbett.
Lass dich weder von deinem Partner, deinen Eltern, Schwiegereltern oder Geschwistern zu irgendetwas überreden.
Glaub mir, du wirst es bereuen (tue ich nach meinem 1. Wochenbett auch - ich schreib mal einen extra Artikel dazu).
Ich erzähle hier die ganze zeit. Wie sehen jetzt konkret meine empfehlungen zu corona und wochenbett aus?
Wie du vielleicht herauslesen konntest:
Schon zu normalen Zeiten sehe ich das Wochenbett als eine Zeit, in der Besuche etwas Kurzes, Zweckgebundenes und eher Seltenes sein sollten. Rein aus der Sicht des hormonellen, mentalen und psychischen Ausnahmezustandes heraus.
Und jetzt kommt da noch ein Problem hinzu:
Ein Neugeborenes ist unglaublich schützenswert.
Wir Menschen sind das Säugetier, das am wenigsten lang seine Nachkommen austrägt - dementsprechend unreif kommen unsere Säuglinge zur Welt: Sie können sich weder selbst ernähren noch fortbewegen, sie überleben ohne uns schlichtweg nicht.
Hinzu kommt, dass ein Neugeborenes umgangssprachlich "kein" Immunsystem hat. Woher auch?!
Es ist also schon im Regelfall ratsam, zu Hause auf die Hygiene zu achten (auch hier wird ein extra Artikel folgen).
Wer meine anderen Videos angesehen hat kennt meine Einstellung:
Beim Coronavirus handelt es sich durchaus nicht um einen harmlosen Grippe-Virus.
Bisher sind mir keine Infektionen bei Kindern oder Neugeborenen bekannt.
Jeder von uns kann Überträger sein - weswegen wir alle dazu angehalten werden, penibel auf unsere Hygiene zu achten und die Sozialkontakte zu minimieren.
Und das sollte in meinen Augen auch im Wochenbett passieren.
Dein Neugeborenes oder ihr Eltern sollt definitiv nicht die ersten werden, von denen wir lesen, dass ein schwieriger Krankheitsverlauf möglich ist und ebenso wenig wollt ihr sicher für die Übertragung auf einen Bekannten verantwortlich sein.
Den Zwerg via Videotelefonie zu zeigen klappt genauso gut.
Sucht euch die engsten Sozialkontakte raus, die Euch im Wochenbett unterstützen - alle anderen dürfen mit Baby halten warten.
Ich freue mich auf den Austausch mit Euch und Eure Meinung dazu!
Alles Liebe und bleibt gesund,
Eure Friederike
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