Über das Zähne putzen...
Zähneputzen, Zähneputzen das kann jedes Kind, Zähneputzen Zähneputzen bis sie sauber sind
und sind sie sauber jaaaaa dann schreien wir laut hurraaaaaaaaa!
Zähne putzen ist eine typische Routine. Mindestens 2x täglich reinigen wir sie, in der Hoffnung sie so lang gesund zu halten.
Ich möchte dir einen kleinen Einblick in Zahngesundheit und nachhaltige Zahnpflege geben.
Vorab: Ja, auch bei uns ist Zähne putzen 2x täglich Routine.
Aber.
Für gesunde Zähne zählen so viele Faktoren eine Rolle - deswegen sehen wir das (wie eigentlich alles) nicht so dogmatisch.
Niemand garantiert allein durch das Putzen der Zähne eine dauerhafte Zahngesundheit:
- genetische Veranlagung
- Ernährung (vor allem zucker- und kohlehydratarm)
- Aussetzung an "Umspül"-Faktoren, zB Quetschies, nächtliches Essen (vor allem von Obst)
- Art und Häufigkeit der mechanischen Reinigung
- Allgemeiner Gesundheitszustand
- Ausreichende Mineralisierung (ausreichende Versorgung mit Vitaminen und Mineralien)
In diesem Artikel erfährst du allerhand Wissenswertes über das Zähne putzen und Zahngesundheit.
Ich habe dir noch einen Artikel gemacht: "Zähne putzen leicht gemacht" - und gebe dir Ideen an die Hand wie das Zähne putzen bei Euch leichter werden kann.
Wann beginnen
Je früher desto besser. Kinder lernen vor allem durch das Vorleben und die Vorbildfunktion Ihrer Eltern. Je normaler das Zähneputzen gehandhabt wird desto lieber wird es nachgeahmt.
Spätestens mit dem ersten Zahn sollte das putzen zumindest angeboten werden.
Empfohlen wird, dass morgens (am besten nach dem Frühstück) und abends geputzt wird. Idealerweise nach jeder Mahlzeit oder zumindest auch mittags.
Bis zu einem Alter von ca 7 Jahren sind Kinder koordinativ nicht in der Lage, ausreichend selbst zu putzen - bis dahin circa sollte also das Nachputzen zumindest angeboten werden.
Wir handhaben es so, dass wir morgens und abends gemeinsam putzen - und schon als Baby waren sie da dabei. Selbstverständlich dürfen und sollen die Kinder alleine putzen - und wir Eltern dürfen so oft es ok ist nachputzen.
Mehr Tipps wie Zähne putzen kein Drama mehr ist:
Womit
Hier ein paar Ideen zur geeigneten Bürste:
- Sogenannte "Fingerlinge" (die Eltern können mit einem Finger in eine Art Überzieher schlüpfen) eignen sich vor allem zur Reinigung des Zahnfleisches VOR dem ersten Zahn. Nachteilig ist in meinen Augen, dass das Kind damit nicht selbst putzen kann.
- Zahnbürsten gibt es eine große Vielzahl. Ausschlaggebend für eine gute Kinderbürste ist, dass sie handlich und sehr weich ist (auch Erwachsene sollten nicht mit zu harten Bürsten putzen, denn das zerstört den schützenden Zahnschmelz!). Wir nutzen meist plastikfreie Bambus-Bürsten.
- Elektrische Zahnbürsten eignen sich nur bedingt für kleine Kinder: Sie sind meist unhandlich und dank des Motors zu hart für das Zahnfleisch und den Zahnschmelz - doch auch hier gibt es geeignetere Varianten für Kinder. Ronja nutzt seit einiger Zeit die Playbrush (Werbung wegen Markennennung)
Hier noch ein paar Tipps für gesunde Zähne:
- Reinige die Zahnzwischenräume zusätzlich mit Zahnseide oder Bürsten für den Zwischenraum (gibt es mittlerweile auch nachhaltig aus Bambus)
- Reinige auch die Zunge, denn hier sitzen auch gern Bakterien (wir nutzen dazu nur die Zahnbürste)
- Mit einer Spülung und Mundziehkur kannst du zusätzlich Reinigen und deine natürliche Flora aufrecht erhalten! Mehr dazu weiter unten....
Zahnpasta
Wie bereits erwähnt ist die regelmäßige Zahnreinigung kein Garant für gesunde Zähne.
Es ist jedoch logisch nachvollziehbar dass eine mechanische Reinigung Essensrückstände entfernen und so Bakterien die Grundlage zur Vermehrung nehmen soll. Diese mechanische Reinigung passiert
vor allem durch das Bürsten selbst, nicht durch Zahnpasta. Jedoch wirkt diese als Reibekörper: Ähnlich einem Peeling soll damit eine bessere Reinigung erzielt werden, das kannst du am RDA-Wert
(relativer Dentid-Abrieb) erkennen.
Eine weitere Aufgabe von Zahnpasta soll eine antibakterielle Wirkung sein, was zusätzlich Mundgeruch bekämpft.
Herkömmliche Kosmetika - auch Zahnpasta - sind oft auf Basis von Mineralölen und anderen chemisch hergestellten Zusatzstoffen. Wer wissen will was drin ist: nutze Codecheck oder greife direkt auf Naturkosmetika zurück.
Hier einige Ideen, womit wir gute Erfahrungen gemacht haben:
Kinder-Karex, ohne Fluorid mit Xylit und Bio-Hap - für stabilen Zahnschmelz
Kinder-Zahnpulver von Powdy & Snatch
Oder: du machst dir deine Produkte selber - Rezepte siehe unten!!
P.S. Wir verzichten bewusst auf Fluorid. Ja Fluorid ist nicht gleich Fluor- trotzdem ist Fluorid vor allem ein Nervengift und findet sich in zB in Rattengift wieder. Die Wirkung von Fluorid (positiv und auch negativ) ist nicht belegt und bestritten. Wer nicht darauf verzichten mag sollte Fluorid unbedingt nur da anwenden wo es hinsoll: auf die Zähne! Tabletten mit Flourid haben keinerlei positive Wirkung auf die Zähne oder den Zahnschmelz!
DIY zahnpflege
ZahnPasta DIY
Bei Ronja haben wir anfangs reines Kokosöl zum putzen verwendet.
Irgendwann wollten beide Kinder allerdings die selbe Zahnpasta wie wir Erwachsenen - und dann gab es immer entweder Zahnpasta oder Zahnpulver, meist im Wechsel!
Das Rezept unserer Zahnpasta für das Putzen von Anfang an:
60g Kokosöl (antibakteriell, Grundlage)
2 EL Xylit (Reibekörper, macht ein natürliches basisches Milieu in dem sich Bakterien schlecht vermehren können)
1 Prise Kurkuma (erhellt die Zähne)
5 Tropfen ätherisches Öl Orange (antibakteriell, antiviral, desinfizierend)
Hier noch mal das Rezept als Video ♥
Zahnpulver DIY
Wie oben bereits erwähnt, wechseln wir Pulver und Paste zum Zähne putzen ab. Hier also das Rezept für unser Zahnpulver ab dem 1.Zahn:
1 Esslöffel Xylitol (Birkenzucker)
1 Teelöffel Natron
1 Teelöffel Heilkreide oder ultrafeine Heilerde
3 Tropfen ätherisches Öl Orange
je nach Geschmack: 2 Esslöffel getrockneten Salbei; 1 Prise Kurkuma
Alle Zutaten zusammengeben und in einem leistungsstarken Mixer pulverisieren, das wars!
Mundspülung DIY
Mit einer Mundspülung kannst du alle Stellen reinigen, die du beim Putzen nicht erreichst - oder zwischendurch statt Putzen diese Art von Zahnreinigung nutzen.
20g Xylitol
1 Teelöffel Natron
2 Tropfen ätherisches Öl Orange und 3 Tropfen ätherisches Öl Melisse
250 ml lauwarmes Wasser (erst kurz vor der Nutzung zugeben)
für Erwachsene kann zusätzlich ca 5 Tropfen ätherisches Öl Minze zugegeben werden!
Alle Zutaten in eine saubere Flasche geben (am besten vorher heiß ausspülen) und vor jeder Nutzung gut aufschütteln.
Ölziehkur DIY
Aus der Ayurveda kennt man die Tradition der Ölziehkur: diese ölige Mundspülung pflegt das Zahnfleisch, regt die Speichelproduktion an (was letztlich auch den Körper reinigt), sorgt für die Erhaltung der Flora im Mundraum und bindet Bakterien, die du im Anschluss ausspuckst.
Anfangs solltest du ca 3 Minuten das Öl im Mundraum bewegen (Kauen, Ziehen, Spülen, Gurgeln oä) - denn nur das sich bewegende Öl kann positive Effekte erzielen - bis hin zu ca 20 Minuten. Empfohlen wird eine Kur mit ca 4 Wochen Dauer. Das Öl solltest du übrigens nicht in den Gulli spucken, denn dort kann es auf Dauer zu Verstopfungen führen - besser wäre eine Entsorgung in der Toilette, in ein Handtuch oä.
Am besten eignen sich als Öl-Basis Sesamöl (viele Antioxidatien) oder Kokosöl - allgemein kannst du jedes Öl nutzen, das kaltgepresst ist.
Rezept:
200ml Sesamöl
bis zu 20 Tropfen ätherische Öle: Orange, Immortelle, Melisse, Zitrone
Ich bin Friederike, Kinderkrankenpflegerin, Rettungssanitäterin und Mama. Seit 6 Jahren blogge ich über natürliches Familienleben.
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erfährst du mehr über mich,
Friederike Rainer
Von Herzen alles Liebe für dich und dein Kind!
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