Zähne putzen ist wichtig, klar.
Und gleichzeitig möchte ich dir am Anfang dieses Artikels noch mal an die Hand geben: Zähne putzen allein ist kein Garant für gesunde Zähne und das Wegbleiben von Karies.
Was ich damit sagen möchte: Routinen wie Zähne putzen und ähliches sind es niemals wert, Gewalt in Form von Zwang, Festhalten, Erpressung u.v.m. unseren Kindern gegenüber anzuwenden - lieber ist einfach mal nicht geputzt.
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Vielmehr ist der erste Ansatz immer, zu versuchen und sich zu bemühen, das Kind und das Bedürfnis dahinter zu sehen und zu verstehen. Und ganz oft hilft es auch, erst mal den Druck raus zu nehmen - wähle einen anderen Zeitpunkt, einen anderen Ort, eine andere Situation oder breche es erst mal ab.
Im Folgenden habe ich ein paar Ideen für Dich, wie Zähne putzen entspannt funktionieren kann.
Vorbild
Unsere Kinder ahmen so gern nach - also sei deinem Kind ein entsprechendes Vorbild.
Es ist so einfach wie effektiv - allein die Tatsache, wenn du regelmäßig deine Zähne pflegst und dies bewusst und kenntlich machst, ist ein riesengroßer Faktor.
Mache dir das Gegenteil bewusst: Warum sollte dein Kind etwas tun, was du nicht machst??
Routine
Auch bei uns gibt es ein paar Routinen. Nichts, von dem man nicht abweichen darf - es ist mir so so wichtig, undogmatisch und flexibel zu bleiben. Und trotzdem haben wir sie: Sie erleichtern den Alltag und gelten für die Kinder als Fixpunkte, die ihnen einen sicheren Rahmen geben.
Unsere Routine an Kindergarten-Morgen: Aufstehen, Frühstück, Bad inkl Zähne putzen und waschen, An-/Umziehen, Los.
Wenn das Zähne putzen eine bekannte Routine ist, fällte es leichter, sie durchzuführen. Vor allem, wenn alle den Zeitpunkt kennen (nach dem Frühstück, nach dem Aufstehen, vor dem Zubettgehen oä)
"Ich kann das alleine!"
Wer kennt ihn nicht, diesen Satz.
So um den 2. Geburtstag herum hat er ja meist seine Hochphase.
Und das ist vollkommen ok und in Ordnung so: Es ist eine Phase! Dein Kind übt Selbstwirksamkeit!
Was spricht dagegen, dein Kind allein putzen zu lassen?
Vielleicht darfst du es anleiten? Vielleicht darfst du nachputzen?
Und wenn wirklich nur das selbstständige Putzen möglich ist: Besser, als gar nicht geputzt!
Attraktivität steigern
Wir hatten doch eine recht mühsame Phase mit Ronja, was das Zähne putzen angeht.
Und haben uns in dieser Phase, nach dem ersten Karies, für die Playbrush entschieden: Das ist eine elektrische Zahnbürste mit Bluetooth-Verbindung zum Handy, das dich interaktiv anleitet - wie lange zu putzen solltest, wo du putzen solltest und dir am Ende eine Rückmeldung gibt, wie gut du geputzt hast. Das macht richtig Spaß!
Davor hat es meist gereicht, wenn die Zahnbürste selbst gewählt werden durfte....
Spiel und spass
Auch alltägliche Routinen dürfen Spaß machen!
Mach doch mal ein Spiel, einen Wettbewerb draus, macht gemeinsam den Zahnmonstern den Garaus, wer kann mehr Krümel ausputzen oder mehr Schaum produzieren, wer macht die lustigsten Grimassen beim Putzen?
Auch ein Lied hilft vielen, die Akzeptanz beim Putzen zu steigern!
Zeitpunkt und ort
Zähne putzen ist eine Pflicht und somit ein "Muss" - vielen Kindern hilft es, ihnen ein Stück Selbstbestimmung zurück zu geben. Das könnte bedeuten, dass sie den Ort, den Zeitpunkt usw selbst bestimmen dürfen. Ich kann dich nur ermuntern, deine Glaubenssätze über Board zu werfen und viele spannende und interessante Kompromisse zuzulassen!
Vielleicht darf das Spielzeug mit? Oder muss auch Zähne putzen? Vielleicht könnt ihr vor dem Fernseher/ beim Spiel putzen?
Ich freue mich, wenn du mir von euren verrücktesten Kompromissen berichten magst!
Kommunikation
Zuletzt: Altbewährt und doch wird ihr oft zu wenig Bedeutung zugemessen: Kommunikation. Auch wenn die Routinen uns und unseren Kindern meist durchaus bewusst sind, werden sie gern verdrängt. Mach es dir einfach, in dem du rechtzeitig ankündigst, dass jetzt dann Zeit für die Routinen wird - und deinem Kind einräumst möglichst flexibel den Zeitpunkt mitzubestimmen.
Viele von uns neigen dazu, die Bedeutung des Zähne putzens überspitzt darzustellen: "Wenn du deine Zähne nicht putzt, müssen wir zum Bohren zum Zahnarzt" - ich kann dich nur einladen, meinen Artikel über das Zähne putzen noch einmal zu lesen, denn das ist Fakt falsch. Übrigens haben Drohen und Erpressen noch nie zum Ziel geführt. Gleichzeitig halte auch ich es für wichtig, meinen Kindern zu sagen, dass es tatsächlich wichtig ist, dass die Zähne mit der Bürste regelmäßig gereinigt werden - in der Hoffnung, dass wir ihre Gesundheit so besser erhalten können....
Ich bin Friederike, Kinderkrankenpflegerin, Rettungssanitäterin und Mama. Seit 6 Jahren blogge ich über natürliches Familienleben.
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Friederike Rainer
Von Herzen alles Liebe für dich und dein Kind!
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